gibt eine ST-Elevation (konkordant zur gepacten SM Aktion bei ventrikulärer SM-Aktion) wirklich Hinweis für einen akuten ST-Elevationsinfarkt?
Klar, das EKG wird natürlich im Zusammenhang mit der Krankengeschichte und anderen klinischen Parametern interpretiert. Es ist schwierig dann zu sagen, war das EKG diagnostisch und eben die gesamte "Story".
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich einen aktuellen Post auf Dr. Smith´s ECG Blog, in dem eben dieses Thema diskutiert wird und die dynamischen ST-Segmentveränderungen als pathognomonisch für einen akuten ST-Elevationsinfarkt bewertet werden.
Ehrlich ... habe jetzt einige Zeit gesucht (auch in den bekannten richtigen EKG-Schinken) .... nichts zu diesem Thema gefunden. Haben Sie mehr Infos? Bitte posten!
Hab dann trotzdem noch etwas gefunden (auch wenn wirklich nicht richtig befriedigend).
In diesem Artikel werden 2 Arbeiten zur Detektion eines akuten Infarkts bei gepactem Rhythmus zitiert. Hier eine kurze Zusammenfassung:
- Kollege Klimzcak hat einen ganz gut lesbaren Übersichtsartikel zu diesem Thema zusammengefasst. Leider lässt dieser Artikel auch vieles offen und hat mich persönlich auch nicht richtig weitergebracht: Zusammenfassend stellt er fest, dass die ST-Segment Veränderungen bei rechtsventrikulärem SM-Rhythmus schwierig zu interpretieren sind, teilweise die Sgarbossa Kriterien Anwendung finden können, aber dann doch wieder nicht so richtig weiterhelfen. Bei LV-gepactem Rhythmus ist das ganze noch unklarer.
- Madias et al. weist auf die Einschränkung einer >5mm Hebung in Ableitung V1-3 bei gepactem SM-Rhythmus hin (Diskordanz zum QRS Komplex).
- Sgarbossa et al. widmen sich auch dem Thema aus der Datenbank der GUSTO-1 Studie (also eine zwischenzeitlich historische Datenbank aus der Vor-PCI Zeit!). Und jetzt halten Sie sich fest ... die Aussagen (die auch von Klimzcak zitiert werden) sind Analysen von insgesamt 17 PATIENTEN!!!!
- Ein relativ sensitives und spezifisches Merkmal bei gepactem Rhythmus hinsichtlich eines STEMI ist eine Hebung von mehr als 5mm bei einem diskordantem QRS-Komplex
- Hilfreich sind auch noch Senkungen in V1-3 sowie Hebungen >1mm bei konkordantem QRS-Komplex .... aber Vorsicht, es kann keine Lokalisation des Infarkts aus diesen EKG-Veränderungen abgeleitet werden.
Zusammenfassend zeigen diese Analysen doch meine "intrinsisch gefühltes Wissen". Bei Schrittmacherpatienten (Passen Sie auch auf den Memory Effekt bei deaktiviertem SM oder nicht aktivierter ventrikulärer Stimulation auf .... auch dies kann Irreführend sein!) ist die EKG-Diagnose eines Infarkts sehr problematisch. Nehmen Sie die Krankengeschichte und ggf. auch ein Echo zur Hand, um hier zur richtigen Diagnose zu finden.
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