Freitag, 21. September 2012

Adrenalin bei REA - Wirklich sinnvoll?


Verzeihen Sie die Sendepause in den letzten Tagen. Ich war sehr eingebunden in die DGINA Jahrestagung in Berlin. Die Jahrestagung der DGINA hat wieder zugelegt. Sowohl inhaltlich als auch vom Veranstaltungsort top. Nun aber mal wieder etwas Inhaltliches. 


In einer Session über aktuelle notfallmedizinische Publikationen berichtete U Kreimeier aus München über eine Metaanalyse, die den Stellenwert von Adrenalin gegenüber Placebo bei der out-of-hospital Reanimation untersuchte.

Wie bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund der Ergebnisse einer retrospektiven Analyse berichtet, führt die Gabe von Adrenalin zu einem höheren Anteil von Patienten, die wieder einen spontanen Rhythmus aufweisen, aber im Follow-up zeigt sich, dass Adrenalin gegenüber Placebo keinen Vorteil aufweist. Auch Vasopressin bietet keine Vorteile (bzw. Nachteile) gegenüber Adrenalin und damit auch Placebo.

Kollege Kreimeier, der Mitglied in der Taskforce ALS des ERC ist, sagt, dass momentan keine Änderung an den Reanimationsempfehlungen erfolgen sollte. Trotzdem sind diese Ergebnisse erstaunlich und auch ernüchternd. Für die Kollegen der Präklinik gibt die Studie noch eine andere Botschaft: Wenn man einen Spontanrhythmus eines Patienten erreicht, bedeutet dies nicht, dass damit auch das Überleben gesichert ist. Manche seit langen Jahren praktizierten Vorgehensweisen müssen offensichtlich einer Prüfung unterzogen werden. Auch das Editorial ist lesenswert.

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