Kardiogener
Schock – was bringt die IABP?
Der kardiogene Schock
hat trotz der in den letzten Jahren verbesserten logistischen Abläufe,
Interventionstechniken und Innovationen in der antithrombozytären Therapie des akuten
Koronarsyndroms eine unverändert hohe Mortalität (ca. 57% In-hospitality
–Mortalität).
Pathophysiologisch ist neben der hämodynamischen Verschlechterung
mit systemischer Minderperfusion die
Ausbildung eines SIRS für ein Multiorganversagen verantwortlich. Um eine hämodynamische
Stabilisierung zu erreichen wird seit Jahren über die Effektivität und Rolle
der IABP kontrovers diskutiert. Eine
aktuelle Studie (IABP-SHOCK II) aus dem NEJM erleichtert dem Assistenzarzt das Leben (instabile
Patienten, meist nachts, zur IABP-Implantation in die entsprechende Abteilung
zur verlegen ist durchaus sympathikoton!), dem Patienten leider nicht:
600 Patienten im kardiogenen Schock (frühe
Revaskularisation + optimale medikamentöse Therapie war bei beiden Gruppen
gewährleistet) wurden entweder in eine
IABP-Gruppe oder Kontroll-Gruppe ohne IABP-Insertion randomisiert. Die 30-Tage-Mortalität
unterschied sich nicht in beiden Gruppen, ebenso ergaben sich keine
Unterschiede in der hämodynamischen Stabilisierung, Höhe der Katecholamindosis,
Nierenfunktion und Laktatlevel.
Die Ergebnisse der Studie fanden in den „brandneu“ erschienenenLeitlinien zum STEMI der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC) Einzug.
Die Indikation zur IABP-Insertion beim kardiogenen Schock wurde auf eine Klasse
IIb-Empfehlung „down-gegradet“.
Gibt es Alternativen zur IABP? : Andere linksventrikuläre Assist-Device-Systeme
(z.B. Impella, ECMO) zeigen einen größeren hämodynamischen Benefit, haben
allerdings mehr Komplikationen, ein Überlebensvorteil konnte bisher ebenfalls nicht
gezeigt werden.
Zusammenfassend:
Die IABP beim kardiogenen Schock bringt keinen Überlebensbenefit! Die Indikation zur Insertion sollte daher sehr kritisch gesehen werden, was in den neuen Leitlinien der ESC zum STEMI berücksichtigt wurde.
Die IABP beim kardiogenen Schock bringt keinen Überlebensbenefit! Die Indikation zur Insertion sollte daher sehr kritisch gesehen werden, was in den neuen Leitlinien der ESC zum STEMI berücksichtigt wurde.
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