Es stellt sich bei Ihnen eine 38 jährige, adipöse Patientin mit Atemnot, neu aufgetretenem Husten mit gelblichen Auswurf vor. Unter der Vermutung einer Atemwegsinfektion erhâlt sie eine empirisch kalkulierte Antibiotikatherapie. Die Symptome bessern sich. Einige Monate später gibt sie erneut zunehmende Atemnot an. Sie ist allergisch auf Hausmilbe.
Mit welcher Behandlung würden Sie starten?
Sie behandeln zunächst mit einem respiratorischen Chinolone. Der Patientin geht es zeitnah besser. Aber die Patientin stellt sich weiterhin in mehrmonatigen Abständen vor, zuletzt in immer kürzer werdenden Abständen. Was denken Sie? Wie würden Sie weiter handeln?
Diesen extrem beeindruckenden Fall finden Sie exzellent aufbereitet im N Engl J Med. Lohnt sich extrem, diesen Artikel zu lesen. Wirklch beeindruckend!
Wichtige Botschaft des Artikels: Führen Sie die notwendige Diagnostik durch, um einen Diagnose zu sichern. Manchmal kommt es anders wie vermutet .... Wie hieß nochmals der Titel: "Whistling in the dark" ... mehr wird nicht verraten.
Die Tätigkeit in Notaufnahmen ist vielseitig und spannend. In diesem Blog stellen wir Neuigkeiten, Publikationen und noch viel mehr zu notfall- und akutmedizinischen Themen vor. Ziel ist es, Inhalte zu präsentieren, die praxisnah sind und unser tägliches Handeln in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation betreffen. Selbstverständlich greife ich auch Beiträge aus anderen Bereichen der Medizin auf. Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Kommentare! Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!
Aktuelles in Notfall- und Akutmedizin
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Klingt ja fast wie bei Dr. House. ;-).
AntwortenLöschenAdipse Frau mit Hausstaubmilbenallergie stellt sich regelmäßig vor wegen Pneumonie.
Da sich Milben meist im Kopfkissen vom Bett oder Polster rumtreiben und ich jetzt mal unke, dass diese Frau sich eher weniger als mehr bewegt ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie regelmäßig den Kot von den Viechern einschnauft eher hoch als niedrig. Das führt dann vielleicht zu regelmäßigen "Exacerbationen", wodurch sich auch die Erreger von Pneumonien besser verbreiten können.
Bronchoskopie zur Identifikation der Erreger mit anschliessendem Antibiogramm würde ich machen.
Ebenfalls vielleicht mal das komplette Bettzeug inklusive Matratze wechseln, regelmäßig lüften.
Ebenfalls kann man glaub ich speziell nach Milbenkot suchen. Ob das auch vie Broncho geht, weiss ich nicht.
Müsste man den Chef fragen.
Gruss, Paul.
Ohne LuFu keine Asthmadiagnose! Und schon gar kein teures Omalizumab ...
AntwortenLöschenYep, eine LuFu mit Provokation gehört sicher auch dazu. Genau wie ein Ruhe-EKG (wahrscheinlich nicht wegweisend) und (wenn denn möglich) auch ein Bel-EKG. OK,OK, wahrscheinlich nicht möglich. Ein konventioneller Rö-Thx sollte spätestens nach der ersten nicht adäquat gebesserten AB-Thx ebenfalls am Start sein und auch ein BNP (oder nt-proBNP) könnte sich lohnen...
AntwortenLöschenHabe leider keinen Zugang zum Artikel...
www.nofame4u.de
War auch etwas überrascht über die Falldiskussion. Die Durchführung einer Spirometrie, ggf. dann auch mit Provokation hätte ich viel früher veranlasst. Dieser Fall zeigt, wie man auf dem "Irrweg" laufen kann, wenn man die notwendige Diagnostik nicht durchführt und einen "Abkürzet" bei scheinbar klaren Fällen nimmt. Trotzdem viel gelernt aus diesem hervorragend aufbereitetem Fall.
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