Donnerstag, 17. Mai 2012

Stopp der Antikoagulation - Schlaganfallrisiko erhöht


In einem interessanten Artikel in Medscape, der sich auf ein Webinar bezieht, wird nochmals auf die Problematik eingegangen, dass das Schlaganfallrisiko in den Wochen nach Absetzen von Antikoagulation bzw. Plättchenhemmender Therapie deutlich erhöht ist. Frühere Arbeiten in Stroke, die sich auf Klinikdatenbanken beziehen, haben dies bereits schon aufgezeigt.

Nun stellte Dr. Broderick von der Universität Cincinatti Datenanalysen der Rocket AF Studie (Warfarin vs. Rivaroxaban bei Patienten mit Vorhofflimmern) in einem Webinar vor. Und auch bei Rivaroxaban zeigen sich ähnliche Beobachtungen. Unmittelbar nach Absetzen der Medikation steigt das Schlaganfallrisiko relevant an.

Was sollen wir nun tun?
Das Absetzen der Antikoagulation führen wir ja meist durch, wenn Kurzprozeduren bzw. OPs durchgeführt werden müssen. Ehrlich gesagt, ich habe selbst dieses Risiko gefühlt unterschätzt, da ich eigentlich immer von dem beschriebenen Gesamtrisiko bei Vorhofflimmern ausgegangen bin (das über das Jahr verteilt irgendwie vertretbar ist). Bei der Erhöhung des Schlaganfallrisikos nach Absetzen der Antikoagulation ist dieses Risiko wie oben dargestellt relevant erhöht. Ein überbrückendes Behandeln mit z.B. Heparin bzw. LMWH ist deshalb empfehlenswert. Es gibt dazu wenige Daten, aber in Abhängigkeit von der klinischen Situation würde ich entweder eine therapeutische oder eine prophylaktische Antikoagulation wählen. Haben Sie andere Eerfahrungen?

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