Ganz spannender Artikel im aktuellen NEJM!
Nach dem Absetzen der therapeutischen Antikoagulation nach "unprovozierter" tiefer Beinvenenthrombose/Lungenembolie (meist nach 6 Monaten) kommt es relativ häufig zu Rethrombosen.
In bestimmten Situationen überlegt man sich durchaus, ob nicht eine lebenslange Markumarisierung (oder Verwendung moderner Antikoagulantien) durchgeführt werden soll. Aber möchten Sie das?
In einem aktuellen Artikel im N Engl J Med wird eine andere Vorgehensweise getestet und zeigt positive Effekte: Die Gabe von 100mg Aspirin nach Absetzen der therapeutischen Antikoagulation führt gegenüber der Placebo-Gabe zu einer Senkung der Rezidivrate einer TVBVT auf 6.6% (gegenüber 11.2% bei Placebo). Das ist wirklich sehr erfolgreich, ohne dass offensichtlich einer erhöhte Rate an unerwünschten Wirkungen der Aspirintherapie aufgetreten ist.
Dies ist zwar nicht unbedingt primär wichtiges Wissen für den Notfallmediziner, nichtsdestotrotz glaube ich, es ist bei den vielen ambulanten Patienten in unserem Business durchaus wichtig, derartige Therapieprinzipien zu können (und dann nicht irrtümlicherweise abzusetzen). Wirklich sehr imponierende Ergebnisse!
Die Tätigkeit in Notaufnahmen ist vielseitig und spannend. In diesem Blog stellen wir Neuigkeiten, Publikationen und noch viel mehr zu notfall- und akutmedizinischen Themen vor. Ziel ist es, Inhalte zu präsentieren, die praxisnah sind und unser tägliches Handeln in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation betreffen. Selbstverständlich greife ich auch Beiträge aus anderen Bereichen der Medizin auf. Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Kommentare! Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!
Aktuelles in Notfall- und Akutmedizin
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Wirklich spannend. Zumal, wenn man an die evt. dadurch ausgelöste Lungenembolie denkt. Dramatische Verläufe junger Patienten mit hoher Legalität. Trotz der Hektik in der Notaufnahme und mit dem Trend DVT ambulant zu behandeln sollte man deshalb nicht vergessen sich nach dem "Warum?" der DVT bei genau diesem Patienten zu fragen. Denn vielleicht kann man ja dann die nächste Einweisung des Patienten mit fulminanter LAE vermeiden....
AntwortenLöschenUnd bei der fulminanten Lungenembolie daran denken: Thrombolyse wirkt nicht so gut, wie man meint. Die Kontaktaufnahme mit einem Zentrum zur Thrombektomie kann hilfreich sein, notfalls Verlegung mit einem Assist (z.B. veno-arterielle ECMO)
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