Sonntag, 29. Januar 2012

Kardio-CT zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos?

Die technologische Revolution schreitet weiter voran und wir glauben immer, dass die neueste technologische Entwicklung uns in Riesenschritten weiterbringen würde. Technologischer Fortschritt als "Magic Bullet"?

Dies trifft natürlich auch auf uns Notfall- und Akutmediziner zu. Und wenn sich bei uns Patienten vorstellen, die wegen eines pathologischen Kardio-CTs mit Bestimmung des koronararteriellen Calciumscores sich in der Klinik vorstellen, ist die Verwirrung hoch .... muss dieser Patient nun abgeklärt werden oder ist eine Revaskularisierung notwendig.

In einem sehr lesenswerten wird auf die diagnostische Aussagekraft und die differentialtherapeutische Relevanz des Kardio-CTs eingegangen. Offensichtlich kann man sich in den USA gegen Selbstzahlung screenen lassen. Dies wird auch entsprechend bei den "potentiellen Kunden" beworben. Übeigens auch bei uns in Deutschland und auch in Nürnberg ....

Die sind ernüchternd. Die klinische Risikoabschätzung über potentielle koronare Ereignisse mit dem Framingham Risk Score bzw. anderen europäischen Modellen wie PROCAM etc. ist absolut ausreichend, der einzige Vorteil des CT-Screenings liegt offensichtlich darin, dass Patienten nach dieser Untersuchung eine höhere Compliance in der Medikation zeigen. Ist das ausreichend?

Und die Schlussfolgerung für uns Notfallmediziner? Das gute alte Belastungs-EKG hat bei der Abklärung von Patienten mit V.a. ACS immer noch die entscheidende Rolle (selbstverständlich auch andere Stresstestmethoden wie Szinti oder Stress-Echo).

Moderne und teuere Technologie muss nicht immer besser sein .... Guten Start in die Woche!

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