Dienstag, 25. September 2012

Ulkusblutung nach H.p. Eradikation

Heute mal ein Thema, das nicht nur den Notfallmediziner in uns interessiert. Was ist "State of the Art" nach stattgehabter Ulkusblutung? Üblicherweise wird bei pos. H.p. Befund eradiziert, anschließend eine Prophylaxe mit Säureblockade durchgeführt.


In diesem Zusammenhang ist eine aktuelle Studie, die im Am J Gastroenterology publiziert wurde, sehr interessant. Was sind die Hauptergebnisse dieser Studie?

1) Der Anteil der H.p. positiven Patienten mit Ulkusblutung liegt bei nahezu 100%. Für mich neu war, dass die bioptische Sicherung der H.p. Infektion mittels Urease-Test bei akuter Blutung offensichtlich nur eine geringe Sensitivität aufweist. Ein entsprechender Atemtest, ggf. nach Absetzen von PPI, ist eine sensitivere Methodik.

2) Ein Teil der Patienten sind auch noch nach einer Eradikationstherapie noch nicht eradiziert. Es wurden in dieser Studie teilweise mehrere Therapiekurse einer Eradikationstherapie durchgeführt (PPI + Clarithromycin + Amoxicillin). Eine Therapiekontrolle wurde mittels Atemtest durchgeführt.

3) Die Reblutungsrate war bei H.p. negativen Patienten bei <1%. Auch ohne PPI Therapie.


Somit ist es offensichtlich möglich, nach erfolgreicher Eradikationstherapie auch nach Ulkusblutung auf eine prophylaktische Säureblockierende Therapie zu verzichten. Beim Lesen des Artikels einiges gelernt! Ob natürlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt tatsächlich auf eine prophylaktische Therapie verzichtet werden kann, sollte mit den Gastroenterologen vor Ort diskutiert werden.

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