Und hier die ausführliche Antwort von Embracecomplexity:
Erstmal vielen Dank für den Kommentar und hervorragende
Diskussionsgrundlage.
Ein
"Ansteigen-lassen" der PTT nach Intervention bedeutet eine Unterbrechung/Beendigung
der Vollantikoagulation. Nach
Europäischer Leitlinie 2012 gibt es (im Gegensatz zum ACS ohne Intervention)
keine Indikation für eine „routinemäßige“ Voll-Antikoagulation nach erfolgter
PCI. Der Hersteller von Enoxaparin
empfiehlt zur Vermeidung von Blutungskomplikationen an der Punktionsstelle: „It is important to achieve
homeostasis at the puncture site after PCI. If a closure device is used, the sheath can be removed immediately.
If a manual compression method is used,
sheath should be removed 6 hours after the last IV/SC enoxaparin sodium
injection. If treatment is to be continued, the next scheduled dose should
be given no sooner than 6 to 8 hours after sheath removal. The site of the
procedure should be observed for signs of bleeding or haematoma formation.“ Ein Zeitintervall von 6 h ist bei
intravenöser Verabreichung sicherlich als ausreichend zu werten: i.v. bedeutet schnelles Erreichen einer
wirksamen antiXa-Aktivität: volle
Antikoagulation circa 90-120 min, dann bereits Abfall der Wirksamkeit:
siehe Abbildung aus:
Ein weiterer
Schritt Richtung Vermeidung von Blutungskomplikationen an der Einstichstille
ist sicherlich der Zugangsweg über die A. radiales,
der allerdings eine entsprechende Erfahrung und Lernkurve voraussetzt.
Ich denke, man
sollte sich mit den Kollegen der Kardiologie abstimmen. Vielleicht das Thema im
eigenen Haus als Diskussiongrundlage ansprechen und so „Horizonte
öffnen“...Einer evtl erhöhten Komplikationsrate an der Punktionsstelle steht
eine Mortalitätssenkung unter Enoxaparin gegenüber.
Super, vielen Dank!
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