Irgendwie bin ich mit meinen Posts für heute zu spät dran: Der Urlaub am Gardasee in der letzten Woche war wunderschön. Leider ist das Internet nicht überall erreichbar, deshalb muss ich nun dringend nachholen .... Verzeihen Sie mir den heutigen Delay ....
Heute ist mal wieder das akute Koronarsyndrom mit einer aktuellen Studie aus dem NEJM dran.
Aber zunächst doch nochmals was zur Internetanbindung an kleineren Orten am Gardasee: Wenn man bisschen abseits wohnt, hat man wirklich schlechte Chancen. Man fühlt . Empfehlen kann ich an der Westseite des Gardasees einen Cappuccino im 5-Sterne Etablissement Lefay Resort auf der Terrazza zu geniessen (der WLAN Account ist dann für 4 Stunden per umme; die 4,50 € lohnen sich wirklich) ... die Fotos auf der Homepage sind nicht geschönt! Auch Olli Kahn war schon hier .... für mich zwar weniger ein Grund die einstündigen Fußweg auf mich zu nehmen, aber der Ausblick von der Terrazza (und ist wirklich sehens- und erlebenswert!), ja und da gibt es halt auch Internet. Aber Aufpassen: Mein Laptop hätte bei den tropischen Temperaturen inkl. Sonneneinstrahlung beinahe den Hitzetod erlebt. Aber nun zum Ernsthafteren:
Hoffmann et al. untersuchten in einer randomisierten Studie an 1000 Patienten mit Chest Pain niedrigem bis mittlerem Risiko für einen akuten Infarkt den Stellenwert einer sofortigen coronaren CT-Angiographie: Die Behandlungszeiten in der Klinik konnten zwar um 7,6 Stunden verkürzt werden. Aber die hohe Strahlenbelastung und die häufig notwendigen weiteren diagnostischen Schritte nach Entlassung in der CCTA Gruppe machen diese postulierten Vorteile nichtig.
Im Editorial wird der Stellenwert von Tests bei Patienten mit Chest Pain und unauffälligem Troponin und EKG sehr kritisch bewertet: die Wahrscheinlichkeit, dass ein derartigen Patient tatsächlich einen akuten Infarkt hat, wird als so gering bewertet, dass tatsächlich diskutiert werden muss, ob wirklich bei jedem Patienten ein Test (z.B. auch Ergometrie) unter dieser Konstellation durchgeführt werden muss. Ich glaube persönlich, dass dies durchaus zutreffen mag, auf der anderen Seite sollte man das Risiko für eine symptomatische KHK auch objektiv und korrekt abschätzen, hierzu bieten sich ja wie bereits erwähnt, objektive Risikostratifizierungstools an (z.B: GRACE oder TIMI Risk Score). Und in der besagten Studie von Hoffman sind z.T. sehr junge Patienten, überwiegend Frauen eingeschlossen. Also Vorsicht bzgl. voreiligen Schlussfolgerungen. Nichtsdestotrotz, lesen Sie insbesondere das Editorial!
Und hier noch ein Kommentar des begleitenden Editorials, der auf die schon öfters erwähnte "Choosing Wisely" Aktion verweist:
In short, the question is not which test leads to faster discharge of patients from the emergency department, but whether a test is needed at all. The Choosing Wisely campaign reminds physicians to order testing only when the benefits will exceed the risks. I believe judicious clinical follow-up is safer and in the best interests of the majority of these patients.
Die Tätigkeit in Notaufnahmen ist vielseitig und spannend. In diesem Blog stellen wir Neuigkeiten, Publikationen und noch viel mehr zu notfall- und akutmedizinischen Themen vor. Ziel ist es, Inhalte zu präsentieren, die praxisnah sind und unser tägliches Handeln in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation betreffen. Selbstverständlich greife ich auch Beiträge aus anderen Bereichen der Medizin auf. Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Kommentare! Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!
Aktuelles in Notfall- und Akutmedizin
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