Wir kehren nun zu unserem Wochenthema „Aktionsbündnis Akute Atemnot“ zurück.
Die Differentialdiagnose ist im wesentlichen aus 4 allgemeine Kategorien zu stellen: Meist liegt die Ursache der Atemnot in einer 1) kardialen oder 2) in einer pulmonalen Ursache. Dann gibt es 3) die Mischkategorie der kardialen und pulmonalen Ursache (denken Sie an den COPD Patienten mit akuter Herzinsuffizienz) und dann gibt es noch 4) eine Ursache, die weder auf kardiale noch auf pulmonale Ursachen zurückzuführen ist (fällt mir spontan die schwere Anämie ein). Eigentlich ganz einfach, oder?
Die Differentialdiagnose ist meist mit Hilfe einer gezielten Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung zu stellen. Hierbei ist aber ganz wichtig zu wissen, dass einzelne Untersuchungsergebnisse (denken Sie an das exspiratorische Giemen!) NICHT geeignet sind, zwischen kardialer oder nicht-kardialer Ursache zu differenzieren. Sehr anspruchsvoll und hilfreich ist hier eine wirklich alte Arbeit im JAMA mit dem Titel „Does this dyspneic patient in the emergency department have congestive heart failure?“. Jetzt werden natürlich viele sagen, sie könnten dies besser etc. Glauben Sie es mir, Sie können es nicht!
Jeder wirklich exzellente Kliniker wird dies bestätigen. Nur die Zusammenschau der Befunde einschließlich weiterführender Untersuchung wie die Bestimmung der natriuretischen Peptide, der Röntgen-Thoraxuntersuchung bzw. der Echokardiographie bzw. Spirometrie werden weiterhelfen, um hier zur korrektien Diagnose (siehe oben) zu kommen. Und dann wird es gelegentlich auch noch schwer und erst die klinische Besserung auf eine bestimmte Therapie und somit die Verlaufsbeobachtung tragen bei, die Diagnose korrekt festzustellen.
Und nun kommen wir zur Frage, wie ist KLINISCH eine akute Herzinsuffizienz definiert, eine der häufigsten Ursachen einer akuten Atemnot in der Notfall- und Rettungsmedizin? Die Kenntnis dieser klinisch praktischen Definition ist für die tägliche Arbeit von EXTREMEN Nutzen! Erst sie ermöglicht es, verlässlich die Diagnose der Herzinsuffizienz zu stellen und dann natürlich eine entsprechende Therapie abzuleiten.
Fortsetzung folgt ;-)
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