Mittwoch, 8. August 2012

Update - Verbesserung der Sepsis Diagnose in der Akutmedizin?

Die Diagnose der Sepsis stellt nach wie vor ein großes Problem dar. Sicherlich ist die Verwendung der SIRS Parameter eine Option, aber Sie wissen selbst, wie eingeschränkt hier die diagnostische Aussagekraft sein kann - obwohl eine Sepsis vorliegt.
Gerne empfehle ich die Diagnose mit den "10 signs of vitality" durchzuführen und die Therapie mit dem Akronym AOVIPPS zu beginnen. Diese Konzepte von Funk halte ich für sehr praxisrelevant und dies unterstützt die adäquate Diagnostik und Therapie von Patienten mit Sepsis.

Interessant nun eine aktuelle Arbeit aus dem Am J Respir Crit Care Med: Es wurde der Stellenwert von 3 Biomarkern in der frühen Diagnose der Sepsis evaluiert. Untersucht wurden Procalcitonin (PCT) der  "soluble triggering receptor expressed on myeloid cells-1 (sTREM-1)" und die Expression des hoch-affinen Immungloblulin Fc Fragment Rezeptor I  (FcγRI) CD64 auf Granulozyten (in einer FACS Analyse).


Hochinteressante Arbeit. Die Erhöhung der einzelnen Parameter über dem jeweiligen Cutpoint ist mit dem Vorhandensein von Sepsis assoziiert. Die Kombination der Parameter zeigt, dass eine Erhöhung von großer gleich 2 Parametern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit Sepsis assoziiert ist und das Fehlen einer Erhöhung aller drei Parameter eine Sepsis nahezu ausschließt.


Zwar hat diese Arbeit viele interessante Aspekte und insbesondere die Verwendung von Kohorten auf der Intensivstation weist auf die klinische Relevanz dieser Studie hin. Auf der anderen Seite wurde die Blutentnahmen bis zu 12h nach Aufnahme der Patienten gemacht. Ob dies dann in der diagnostischen Entscheidung und den abgeleiteten therapeutischen Handlungsweisen noch von Interesse ist ... mag der liebe Gott sagen. 


Zusammenfassend nette Arbeit, ob diese aber Relevanz für die Klinik bekommen wird, ist zumindest mir schleierhaft.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen