Mittwoch, 4. April 2012

What to read on a cold and rainy day - Neue Leitlinien zur Antikoagulation .....

Alle paar Jahre publiziert das American College für Chest Physicians seit 1986 praxisbezogene Leitlinien zur antithrombotischen Therapie. Und das aktualisierte Update wurde nun aktuell im Märzheft von Chest publiziert.


Diese Leitlinien gelten als GOLDSTANDARD und geben eine Antwort zu den meisten klinischen Fragen, welche Antikoagulation zu unterschiedlichen Themen betreffen. Jeder in der Notfall- bze. Intensivmedizin tätige Kollege sollte die entsprechenden Kapitel kennen bzw. bei unklaren Fragen hier nachsehen.

Aber .... jetzt bitte nicht erschrecken: Das Werk umfasst sage und schreibe über 800 Seiten (am Mittwoch bzw. bei der nächsten Facharztprüfung werden diese abgefragt .... kleiner Scherz ;-) ... also kurz zurücklehnen, durchatmen, ... es gibt eine Lösung:

Ich würde folgendes vorschlagen: Schauen Sie sich die Zusammenfassung und evtl. die Einleitung durch und konzentrieren Sie sich auf die uns interessierenden Fragen (Prophylaxe, Lungenembolie, akuter Infarkt, Vorhofflimmern, etc.). Bei speziellen Fragestellungen werden wir aber auf den Originaltext zurückgreifen müssen.

Wir werden in der nächsten Zeit versuchen, hier ein für uns passendes Exzerpt zu erstellen und dies in unseren Checklists zu hinterlegen.

2 Kommentare:

  1. Kurze Frage: Immer wieder, so auch in der aktuellen Version, wird empfohlen bei Initiierung einer OAK-Therapie die initial überbrückend begonnene Antikoagulation mit NMH für mindestens 5 Tage durchzuführen, unabhängig davon, wann die therapeutische INR erreicht wird. In praxi wird jedoch meist das NMH bei Erreichen einer INR >2 abgesetzt, wohl aus Angst vor erhöhtem Blutungsrisiko. Wie handhaben sie das in ihrer Institution?
    P.S.: Tolles Blog, bitte weiter so!

    AntwortenLöschen
  2. Danke für das Feedback. Nun zur Frage. Praktikabel erscheint mir bei Patienten mit Lungenembolie bzw. TBVT, neben der Antikoagulation mit LMWH parallel die OAK zu beginnen und beim Nachweis eines INR>2.0 für 2 Tage die LMWH abzusetzen. So wird dies bei uns umgesetzt. Üblicherweise dauert dies tatsächlich 5-6 Tage, wobei dies ja nicht in der Klinik bis zum Ende durchgeführt werden muss. Die Patienten werden in der Klinik instruiert, das LMWH selbstständig zu applizieren.

    AntwortenLöschen