Dienstag, 15. Mai 2012

Hot Topics Notfallmedizin - Reanimation und Coro

Wann soll ein Patient nach einer out-of-hospital Reanimation koronarangiographiert werden? Die Leitlinien empfehlen die Koronarangiographie, wenn ein konkreter Anhalt für einen akuten Verschluß eines Herzkranzgefäßes vorliegt. Aber wie machen sie dies praktisch? Ehrlich gesagt, ich finde dies regelmäßig ungeheuer schwierig. Die vorhandenen klinischen Zeichen und Untersuchungsergebnisse lassen nur eingeschränkt eine konklusive Entscheidungsfindung zu. Nach einer Reanimation ist nicht nur das EkG unspezifisch verändert.

Dieser Thematik geht eine Studie in Crit Care Med nach. 422 Reanimationen, die systematisch koronarangiographiert wurden, wurden post-hoc analysiert. 46% der Patienten hatten einen akuten Verschluß eines Herzkranzgefäßes.

Es ist erstaunlich: weder das Vorhandensein einer ST Elevation noch erhöhte Troponinspiegel nach Eintreffen im Krankenhaus unterstützen akkurat bei dieser Feagestellung. Klar, beide Untersuchungsgebnisse sind unabhängige Prädiktoren für einen akuten Verschluss dee Koronargefäße (und damit der Notwendigkeit der Koronarangiographie), aber klinisch anwendbar ist dies in dieser ex ante zu treffenden Entscheidung nur eingeschränkt.

Was bedeutet dies konkret?
Patienten, die auf Intensivstationen eingeliefert werden, die direkt einer aktiven invasiven Kardiologie angeschlossen sind, werden frühzeitig eine Koronarangiographie erhalten. In anderen Abteilungen wird dies mit Schwierigkeiten verbunden sein. Wie geht man bei Ihnen in der Klinik mit dieser Fragestellung um? Haben Sie sich diesbzgl schon konkrete Gedanken gemacht?

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