Freitag, 11. Mai 2012

Infektiologie - Schrittmacherinfektion

Die Implantation von medizinischen Devices hat die Therapie vieler Erkrankungen modifiziert, ist aber auch mit Problemen assoziiert.

Eine größere Registerstudie von Patienten mit Gesicherter Endokarditis geht nun der Frage der Prognose von kardialen Device Infektionen nach:
Insgesamt wurden 2760 Endokarditiden analysiert. 6,4% (177 Patienten) betrafen Infektionen von permanenten Schrittmachern bzw. Defibrillatoren. Zwei Drittel sind durch Staphylokokken verursacht, health-care assoziierte Infektionen betreffen etwa die Hälfte der analysierten Patienten.

Die Krankenhaussterblichkeit betrug 15%, die 1 Jahressterblichkeit 23,2%. Etwa 40% der Fälle hatten auch assoziierte Klappteninfektionen. Wurden die Devices explantiert, zeigte sich eine signifikant reduzierte Sterblichkeit nach inem Jahr Follow-Up.

Welche Schlußfolgerungen lassen sich daraus ziehen?
Die Sterblichkeit betroffener Patienten ist hoch, eine operative Entfernung des kardialen Devices führt zu einer relevanten Senkung der Sterblichkeit. Obwohl natürlich aufwändig und teilweise auch problematisch, sollten kardiale Devices in dieser Konstellation getauscht werden.

Obwohl natürlich ein sehr kardiologisches Thema, so ist dieses Vorgehen für uns Notfall- und Intensivmediziner ebenfalls ein wichtiges Thema.

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