Dienstag, 12. Juni 2012

Erhöhte Azithromycin die Sterblichkeit?

Provokative Frage. Azithromycin wird ja wie viele andere Makrolid-Antibiotika häufig eingesetzt - auch bei uns. Über die in der Überschrift genannte Frage äussert sich ein aktueller Artikel im NEJM.
In einer methodisch clever durchgeführten Analyse an einer wirklichen hohen Anzahl von Patienten, die Medicaid versichert sind, wird der Frage nachgegangen, ob die wenige Tage dauernde Therapie von Azithromycin zu einer Übersterblichkeit führt (Amoxicillin bzw. Placebo sind die Vergleichgruppen).

Tatsächlich ist die Einnahme von Azithromcyin mit einer geringen Übersterblichkeit assoziiert, während Amoxicillin-Therapie eine ähnliche Sterblichkeit aufweist wie die Placebogruppe. Man geht von 47 mehr Todesfällen in einer Population von 1 Million Patienten aus. Eine kleine, im täglichen Leben kaum spürbare Zahl, aber doch irgendwie bedenklich.

Die Autoren folgern, dass insbesondere Patienten mit kardiovaskulären Grunderkrankungen nicht mit Makroliden, und damit auch nicht mit Azithromycin behandelt werden sollten. Eine aus meiner Sicht akzeptierbare pragmatische Lösung.





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